Tutorialvideos zum Musikmachen mit Apps

Matthias Krebs | 7. August 2019

YouTube hat sich innerhalb einer Dekade zum wohl meistgenutzten Medium für das Musiklernen entwickelt. Neben Konzertmitschnitten zur Inspiration lassen sich dort Erklärvideos zu spieltechnischen Fragen sowie zur Musiktheorie und zum Instrumentenbau finden. Auch sind auf YouTube eine große Anzahl an Videos zu finden, die Musikapps thematisieren: Empfehlungen, Musikclips, Tutorials etc. Sie bieten ein umfängliches Wissensarchiv, das ein reizvolles Material für Bildungsangebote sein kann, um selbstorganisiertes Lernen zu unterstützen. Doch stellen sich in der Integration viele technische, methodisch-didaktische und vor allem konzeptionelle Herausforderungen. In diesem Beitrag will ich anhand theoretischer Überlegungen und einer Anzahl an Fallbeispielen einen Überblick zum pädagogischen Einsatz von Erklärvideos gegeben, der sich wie folgt gliedert:

  1. Relevanz & Unterscheidung
  2. Eigenproduktion von Tutorialvideos
  3. Appmusik auf YouTube
  4. Zielgruppe und Einsatzmöglichkeiten
  5. Fallbeispiele für den pädagogischen Einsatz
  6. Fazit und Ausblick zu den app2music_DE Fachtagen 2019

Ziel und Zweck dieses Beitrages war es auch, allen Teilnehmenden der app2music_DE Fachtage 2019 im August in Berlin einen profunden Einstieg in das Thema zu bieten. YouTube-Tutorialvideos sind für Jugendliche und viele Kinder heute nichts Besonderes. Dabei werden YouTube-Angebote von Institutionen jedoch vergleichsweise wenig genutzt. Dies verweist nicht zuletzt auf Wissenslücken und Lernbedarfe zum Thema – insbesondere bei Pädagog*innen, wollen sie Potenziale des Mediums nutzen.

Neue Wissens- und Vermittlungsformen aufgreifen und in die eigene Regie nehmen

Relevanz

Laut der im März 2019 veröffentlichten Studie „Jugend/YouTube/Kulturelle Bildung“ im Auftrag des Rats für Kulturelle Bildung (vgl. RfKB 2019) bekennen sich 86 Prozent der Befragten als YouTubenutzer*innen. YouTube kommt bei der repräsentativen Umfrage unter 12- bis 19-Jährigen gleich an zweiter Stelle nach WhatsApp. Die Videoplattform dürfte daher eine der meistgenutzten Apps auf den Smartphones von Kindern und Jugendlichen sein. Die Studie zeigt, dass YouTube über die Funktion als Unterhaltungsmedium hinaus zu einem zentralen Bildungskanal geworden ist, etwa um sich auf die Schule vorzubereiten (47 Prozent). Dabei kommt es zwar den meisten darauf an, dass die Videos „unterhaltsam“ (63 Prozent) und „witzig“ (59 Prozent) sind.

Nutzung digitaler Plattformen

Trotzdem ist YouTube für die befragten Jugendlichen nicht einfach nur eine Spaß-Plattform, bei der Videoauswahl sind ebenfalls Aspekte wie „ist originell“, „ist gut erklärt“ und „ist anregend zum Mitmachen“ wichtig (vgl. ebd.). Die Aussagen der Jugendlichen deuten darüber hinaus darauf hin, „dass die YouTube-Videos ihre Neugierde wecken, sie begeistern, motivieren und sie in ihren Interessen unterstützen. Sie bieten Zugänge und Kontakt mit Angeboten, Ästhetisierungsformen und Möglichkeiten, die sie vorher nicht kannten. Darüber hinaus haben sie den Eindruck, dass vieles von dem Gezeigten für sie machbar und leicht umzusetzen sei“ (RfKB 2019:7).

Es wird gleichzeitig deutlich, dass digitale Plattformen nicht nur (nachhaltig) den Zugang zu kulturell-ästhetischen Inhalten verändern, sondern ebenfalls den Umgang mit diesen Inhalten. Dabei sind es nicht allein produktive Aktivitäten, wie das Herstellen von Videos, das Remixen, Teilen und Kommentieren, sondern ist es auch die Rezeption, die zu intensiven digitalen und analogen Aktivitäten anregen kann. Es geht bei der Integration von YouTubevideos zum Lernen also nicht um eine bloße mediale Erweiterung des Angebots, vielmehr werden aus der Analyse der YouTube-Nutzung strukturelle Veränderungen deutlich und machen eine zentrale These anschaulich: „Digitalisierung ist nicht bloß ein technischer, sondern vor allem ein kultureller Prozess“ (RfKB 2019:4). Lernkulturen verändern sich.

Wichtige Aspekte und Einstieg in die YouTube-Nutzung

YouTube als digitaler Kulturort wird anhand der Bandbreite unterschiedlicher Formate sichtbar und durch die Beliebtheit besonders der musikalischen Angebote bedeutsam (vgl. JIM-Studie 2018). Darüber hinaus haben sich über YouTube spezifische Kommunikationsstile (z.B. Vlogging) und eine Remix-Kultur etablieren können (z.B. Mashup-Videos). Dies verdeutlicht, dass in solchen digitalisierten jugendkulturellen Medienwelten, in denen nicht einfach analoge Möglichkeiten ersetzt werden, sondern ganz neue hinzukommen, alternative Handlungsräume entstehen. Dabei gehorchen diese Medienwelten ganz eigenen Logiken, die durch Strukturvorgaben angelegt aber vor allem in der gemeinschaftlichen Nutzung ausgestaltet und etabliert werden. Die Eigenständigkeit und Komplexität dieser Logiken wird auch daran deutlich, dass sie selbst für Erwachsene von außen schwer zu durchschauen sind. Wer solche Medien verstehen und mitgestalten will, muss (wie auch immer) teilnehmen – diese Bedingung gilt selbstverständlich auch für Kinder und Jugendliche.

Deutlich wird, die „Nutzung und Einschätzung von YouTube als Medium des Musiklernens ist zurzeit noch nicht als Forschungsfeld gefestigt“ (Egermann/Lothwesen 2017: 96). Doch liegen erste Einblicke aus empirischen Studien vor (vgl. ebd.).

Bildung nicht dem Zufall überlassen

Um kulturelle Veränderungen und im Zuge digitaler Transformationen pädagogisch aktiv mitzugestalten, Wahrnehmungs- und Reflexionsfähigkeit zu fördern und zugleich Teilhabe zu sichern, bedarf es qualifizierter künstlerisch-pädagogischer Angebote. Das hohe Aktivierungspotenzial der audiovisuellen Medien gilt es aufzugreifen und Formate sowie Inhalte der pädagogischen Angebote weiterzuentwickeln. Dies setzt ein Verständnis von Professionalisierung voraus, das von (kultur-)pädagogisch Handelnden ausgeht, um die Schüler und Jugendliche auf Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorbereiten. Dies erfordert nicht zuletzt ein hohes Maß an Innovationsbereitschaft und Reflexionsvermögen.

Zusammenhang zwischen Interesse und Ausübung kultureller Aktivitäten

Diese Anforderungen beziehen sich aber nicht allein auf methodisch-didaktische sowie musikalische und spieltechnische Prinzipien zur Gestaltung von Musikmach- bzw. Musizier-Angeboten mit Apps. Es gehören auch ein prinzipielles Verständnis des Mediums YouTube sowie kommunikative Kompetenzen dazu. Indem YouTube den Videokonsum über Algorithmen lenkt, wodurch Suchergebnisse und Vorschläge nicht auf pädagogische oder lernbezogene Werte, sondern auf maximale Seh- und Verweildauer abzielen, reicht Wissen zur Bedienung der Plattform längst nicht aus. Um als Produzierende oder rezipierend Nutzende die Plattform effektiv zu verwenden, sind vielmehr die Prinzipien, denen der Plattformgebrauch strukturell unterliegt, zu verstehen. Dazu gehört beispielsweise zu wissen, welchen Algorithmen das Ranking in den Suchergebnissen unterliegt und wie Empfehlungen von geschickt verpackten Werbeanzeigen unterschieden werden können. Nicht zuletzt sind auch Verwertungslogiken sowohl der Inhaltsanbieter*innen sowie der Plattformanbieter*innen zu durchschauen. Hierzu haben sich viele Kinder und Jugendliche bereits Erfahrungen und Strategien angeeignet, um damit umzugehen, diese können im Gruppenaustausch gemeinsam ausgebaut werden. Auch sollte die Vieldeutigkeit und Regelhaftigkeit von Online-Kommunikation thematisiert werden, um z. B. mit Beleidigungen umgehen zu können. Pauschale Verurteilungen und Ablehnung gegenüber Onlineplattformen von Seiten der Erwachsenen führen wohl dabei wenig zu Verständnis der komplexen (sozialen) Strukturen. Kommunikation stellt in jedem Medium ihre Herausforderungen. Notwendig erscheinen insbesondere auch Reflexionen zu möglichen Beweggründen/Absichten und Inszenierungsformen.

1. Unterscheidung

Aus theoretischer Perspektive lassen sich in Auseinandersetzung mit der Frage, wie musikalische Bildungsangebote auf YouTube beschrieben werden können, zwei allgemeine Varianten unterscheiden:

Variante A: Einerseits finden sich stärker formalisierte Angebote (Lehrfilme), die sich an Personen richten, die explizit vorstrukturierte Lehrpläne suchen (vgl. Wolf 2015). Solche Videos können dabei im herkömmlichen Verständnis als eine formale Situation verstanden werden, in der sich die Schüler-Musiklehrer-Beziehung als Verhältnis von wenig und viel Wissen charakterisiert; seitens des Lehrenden werden Möglichkeiten vorgegeben, wie musikbezogene Problemsituationen bewältigt werden können (vgl. Krebs/Godau 2015). Damit unterscheidet sich das Format kaum vom Instrumentalunterricht oder einem Meisterkurs zum Thema Musikproduktion und ist oftmals eine Adaption von Unterrichtsstrukturen auf ein Online-Setting.

Die Produzent*innen präsentieren sich als Modell oder sogar als Vorbild. Die Vorgänge des Lernens sind diejenigen des Modelllernens, des Wiederholens, des systematischen Aufbauens. Die Videos solcher Videoangebote sind überwiegend professionell produziert.

Variante B: Im Unterschied dazu zeichnen sich Erklärvideos in der Regel dadurch aus, dass sie nicht professionell, sondern mit einfachen Mitteln in Eigenproduktion gestaltet werden. In ihnen wird entweder ein abstraktes Konzept erklärt (vgl. Cracking the Code) oder es wird erläutert, wie man etwas macht oder wie etwas funktioniert (vgl. Wolf 2015). Sie sind stark personalisiert und handlungsorientiert. Während in der Unterart Tutorial-Videos eine Handlung vorgemacht wird, damit die Zuschauenden sie nachmachen können, wird in Performanzvideos (im Sinne einer „Leistungsschau“) nur ein Lösungsansatz oder eine Interpretation gezeigt, aber nicht explizit erklärt. In letzteren wird ohne didaktische Aufbereitung nur etwas (meist zur Selbstdarstellung) vorgemacht (vgl. Wolf 2015). Man zeigt, was man kann.

Solche Erklärvideos lassen sich eher in informellen Kontexten finden. Produzent*innen sind meist Schüler*innen, junge Erwachsene, aber auch Hochschulprofessor*innen. Doch dürfen neben den Produzierenden die Nutzer*innen, die sich diese Videos anschauen, teilweise kommentieren oder weiterempfehlen und damit zur Weiterentwicklung beitragen, nicht außer Acht gelassen werden. Das Lernen innerhalb einer solchen musikalischen Praxisgemeinschaft lässt sich als selbstorganisiert beschreiben und ist damit eingebettet in sogenannte Communities of Musical Practice (vgl. Kenny 2016). Ihre Mitglieder stimmen in grundlegenden Positionen wie einem spezifischen musikalischen Interesse oder geteilten Werten überein. Sie teilen ihr Wissen z. B. durch Kommentare und YouTube-Videos, reiben sich aneinander und entwickeln die musikalische Praxis weiter. Das auf diese Weise ko-konstruierte Wissen, liegt dabei nicht außerhalb ihrer Praxis, sondern ist vielmehr Ergebnis gemeinsamer musikbezogener Interaktionen (vgl. Godau 2014). Ein solches Lernverständnis läuft konträr zu tradierten Lehrkonzepten wie dem aufbauenden Lernen, das das jahrelange schrittweise Erlernen von Grundlagen vor das musikalisch kompetente Handeln stellt. In Erklärvideos stellt sich kompetentes Handeln vielmehr dadurch ein, dass man mit anderen, älteren wie auch jüngeren YouTube-Nutzern umgeht.

Konzept der Community of Practice // aus: Krebs/Godau 2018

Die jeweiligen musikalischen Expertisen sind in einer solchen Community unterschiedlich verteilt: Die eine weiß z.B., wo man bei YouTube ähnliche oder bessere Musikbeispiele findet und stellt Wissen in Playlists zur Verfügung. Der andere weiß, wie man die in den Videos vorgestellten instrumentalen Spieltechniken verständlich formuliert. Eine andere Person weiß, welcher Akkord noch besser passt, ein Nächster kennt interessante Videos mit Interpretationen auf anderen Instrumenten etc. Ein zentrales Merkmal solcher Angebote ist, dass nicht zuerst die Theorie und dann die Praxis vermittelt wird, sondern beides gleichzeitig und ineinander verwoben, wobei die eigene Teilnahme und das Selbstmachen von zentraler Bedeutung für den Lernerfolg sind (vgl. Krebs/Godau 2015).

Wege zur Meisterschaft

Etwas überspitzt kann man sagen: Im Vergleich heben Vertreter*innen der ersten Gruppe den Anspruch hervor, dass ihre Angebote von hoher Qualität sind. Vertreter*innen der zweiten Gruppe ist es wichtig, flexibel und kommunikativ zu sein, mit dem Anspruch einen Beitrag zu einem (gemeinschaftlichen) Prozess zu liefern. Doch sollen diese unterschiedlichen Ansätze nicht gegeneinander ausgespielt werden oder abwerten – zumal sie auch parallel ergänzend genutzt werden können. Letztlich entscheiden die Nutzenden nach individuellen Vorlieben (Stimme, Sympathie, Abwechslung/Kreativität etc.), nach Struktur (Erklärtempo, Komplexität, Sprechanteil etc.) und Kommunikationsaktivität (Kommentare und Antworten). Ein zentrales Kriterium wird aber sein, mit welchem Video sie am schnellsten zum Ziel kommen. (Aus der damit im Zusammenhang stehenden Lernerfahrung werden dann neue Ziele gesteckt.) Das kann bedeuten, dass auch verschiedenartige Videos zum gleichen Problem angeschaut (und noch mit einer Webseite für Tabulaturen und einem Forum kombiniert) werden.

2. Eigenproduktion von Erklärvideos

Warum nicht gleich Erklärvideos zum Musikmachen mit Apps selbst produzieren? Technische Fragen zur Realisierung von Basics sind häufig nicht schwer auf YouTube zu finden (siehe folgendes Videobeispiel sowie auch weiter unten). Die Eigenproduktion solcher Hilfsangebote eignet sich zum Einstieg gut, selbstständig als Produzierende aktiv zu werden und erworbenes Wissen zu zeigen. Jedoch sollten mit steigender Erfahrung künstlerisch-gestalterische Darstellungsweisen zur Realisierung von konkreten Musikstücken oder musikalischen Entscheidungsprozesse hinzukommen.

Die Eigenproduktion von Erklärvideos befördert eine tiefere Durchdringung des zu erklärenden Inhaltes, da man, um erklären zu können, verstehen muss. Erklären können ist dabei selbst ein Lernziel. Die Produktion von Videos fördern dabei kognitive und meta-kognitive Lernstrategien (vgl. Wolf 2015):

  • Sinnvollerweise müssen Videoproduktionen z. B. mit einem Storyboard geplant werden. Dieser Schritt entspricht weitgehend einer didaktischen Analyse und Planung.
  • Während der Produktion werden das eigene Verständnis und die Verständlichkeit der Erklärung vor der Kamera laufend reflektiert.
  • Die reine Videoaufnahme reicht in den wenigsten Fällen. Das Video muss geschnitten, gegebenenfalls müssen Visualisierungen eingefügt und weitere Nachbearbeitungsschritte vollzogen werden. Dies befördert eine weitere vertiefte Auseinandersetzung mit den Inhalten des Videos.
  • Im Gegensatz zu einer Präsentation ist das Erklärvideo nicht flüchtig wie beispielsweise eine Erklärung im Rahmen eines Workshops, sondern kann immer wieder – unter verschiedenen Fragestellungen – angeschaut werden. Es steht also zur wiederholten Rezeption und Reflektion bereit.

Wolf (2015) hebt hervor, dass die Beschäftigung mit den Erklärvideos aus einer Lehr- bzw. Erklärperspektive eine neue Meta-Kommunikationsebene mit Peers, Inhaltsexpert*innen oder Lehrenden ermöglicht, indem über die Güte sowohl von Ausführung als auch von Erklärung und Anleitung fachinhaltlich und didaktisch diskutiert wird. Die Veröffentlichung auf YouTube eröffnet darüber hinaus die Möglichkeit der Interaktion mit den Rezipienten der eigenen Videos über Kommentare. Insbesondere Erklärende, die regelmäßig ganze Reihen von Erklärvideos produzieren, stehen häufig über die Kommentare in einer intensiven Kommunikation mit den Anschauenden. So gibt es z. B. Themenvorschläge für neue Videos sowie kritisch-konstruktive Rückmeldungen. Auch können aufeinander bezogene Videoproduktionen entstehen, also sich gegenseitig kommentierende oder ergänzende Erklärvideos, die Hintergründe, Details oder alternative Vorgehensweisen erläutern.

Verschiedene Aspekte der YouTube-Nicht-Nutzung

Wie die Studie zeigt, differenzieren die befragten Jugendlichen zwischen persönlichen Kontakten und Orten wie Schule, Musikschule, Jugendkunstschule etc. auf der einen Seite und medialen Angeboten auf YouTube auf der anderen. Sie sind sich sehr klar über Stärken, aber auch über die jeweiligen strukturellen Grenzen der verschiedenen Formate als Lernmedien (vgl. RfKB 2019:29 ff.).

„Hilf‘ mir YouTuber zu werden!“

Wie aus der Studie des Rats für Kulturelle Bildung (2019) auch hervorgeht, wünschen sich viele Kinder und Jugendliche (56 Prozent) Unterstützung von Expert*innen bei der Herstellung von Videos. Neben der Produktion von Webvideos hält es ein Großteil der Befragten (60 Prozent) für hochrelevant über Vor- und Nachteile der YouTube-Plattform zu sprechen und die Videos zu hinterfragen. Der Wunsch nach Unterstützung bezieht sich dabei eher nicht darauf, dass etwa Erwachsene für sie Videos produzieren, sondern darauf, dass sie selbst praktische Erfahrungen in der Videoproduktion sammeln können. Die Rolle der Lehrkräfte (beispielsweise der Künstler*in oder der Musik- und Medienpädagogen*in) sollte hierbei als die eines ‚Coachs‘ oder einer ‚Moderator*in‘ aufgefasst werden, die bzw. der die Kinder und Jugendlichen begleitet. Entscheidungen zur Gestaltungsarbeit der Kinder und Jugendlichen werden respektiert und der Fokus liegt darauf, sie bei der Strukturierung der zeitlichen Arbeitsphasen zu unterstützen. Dabei sollen der individuelle Geschmack und die eigenen Interessen jedes einzelnen Teilnehmenden genauso zur Geltung kommen wie das Wissen und die Erfahrung der Künstler*innen bzw. Musikpädagog*innen.

Relevanz erhalten entsprechende Kompetenzen nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Berufswunsch vieler, die sich wünschen, erfolgreiche YouTuber*innen zu werden. So haben kreative Gestaltungstechniken und kommunikative Kompetenzen mit Bewegtbildern eine große Bedeutung sowohl als Ausdrucksform als auch für die berufliche Zukunft, bei denen, die diesen Berufswunsch ernsthaft verfolgen.

Gleichzeitig stellt jedoch eine Portraitierung von Kindern als Protagonist*innen in Veröffentlichungen auf YouTube ein besondere Herausforderung dar. Auf YouTube geht es nicht immer freundlich zu. Viele Nutzer*innen drücken sehr deutlich aus, wenn ihnen ein Video bzw. YouTuber*in missfällt, oft gepaart mit Beleidigungen oder im Extremfall gar Drohungen. Auch viele homophobe, sexistische und rassistische Bemerkungen sind darunter. YouTuber*innen haben verschiedene Methoden, mit diesen Kommentaren umzugehen. Manche deaktivieren die Kommentarfunktion, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Sind Gesichter von Kindern im Video zu sehen, müssen also konzeptionell Maßnahmen eingeplant werden.

3. Appmusik

Unter Schlagwörtern wie #iosmusic #mobilemusic #appmusik lassen sich auch auf YouTube heute hunderte Videos zum Thema „Musikmachen mit Apps“ finden. Unter den Produzent*innen haben sich auch schon einige zu professionellen YouTubern entwickelt. Besonders bekannt sind aktuell beispielsweise die YouTube-Kanäle von Jakob Haq (haQ attaQ), Doug Woods (The Soundtestroom) und Mitch (TheAudioDabbler), die regelmäßig im Wochenrhythmus oder sogar täglich Videos hochladen und mittlerweile einen Teil ihres Lebensunterhaltes davon bestreiten. Die Macharten der Videos sind dabei unterschiedlich und reicht von Performances, Let’s Plays, Reviews und App-Empfehlungen, über Tutorial-Videos bis hin zu Lehrfilmen. Das folgende Beispiel ist ein besonders häufig anzutreffendes Format, in dem der Produzent eine gerade frisch veröffentlichte App präsentiert, wobei die Sounds sowie erste spontane Funktionen erläutert werden. Sie haben Neuigkeitswert und sollen Interessierten eine Art Kaufempfehlung geben. Gleichzeitig stellt die große Anzahl ein vielfältiges Archiv zur Inspiration dar.

Die allermeisten der Videos zu Musikapps sind auf Englisch. Das macht ihren Einsatz in Angeboten für Kinder und Jugendliche schwierig und hemmt viele deutschsprachige Einsteiger*innen, diese Ressourcen für sich zu nutzen. Die vereinzelten Beispiele in deutscher Sprache, wie von Martin Neuhold zur App AUM, richten sich eher an ein vorrangig technisch interessiertes Publikum mit Vorerfahrungen im Bereich Musikproduktion. Neben der hohen Komplexität sind viele solcher Tutorial-Videos auch ziemlich lang (häufig 10 bis 30 Minuten). Beim Publikum solcher Videos sind aber auch Live-Streams von über einer Stunde beliebt, wie die Zahlen der Aufrufe offenbaren.

4. Zielgruppen und Einsatzmöglichkeit

Die Zielgruppe vieler Appmusik-Videos besteht vor allem aus Erwachsenen, wie ein Blick auf die Kommentare unter den Videos sowie Reaktionen zu verlinkten Videos auf anderen Social Media-Plattformen veranschaulichen. Die Bandbreite reicht von interessierten Einsteiger*innen ohne besondere musikpraktische Erfahrungen über Amateure bis hin zu Berufsmusiker*innen. Dabei gibt es eine große Schnittmenge zur Szene der elektronischen Synthesizer-Musik sowie zu HipHop-Produzenten. Insgesamt ist auch die stilistische Bandbreite sehr divers, wie sich sowohl anhand der Kommentarbeiträge interpretieren lässt, als auch anhand der stilistischen Vielfalt von musikalischen Eigenproduktionen (mehr dazu hier…).

YouTuber wie beispielsweise Pete Johns haben sich auf viele Einsteigerfragen spezialisiert und behandeln eher grundsätzliche technische Fragen.

Im Gegensatz zu Pete Johns zeigen YouTuber wie Doug Woods, die eine Community an Experten ansprechen, verschiedene Ansätze zum Sound-Design und zur Kombination verschiedener Musikapps. Unterscheidungsmerkmale sind auch die Auswahl der Musikapps sowie die Länge der Beiträge. So thematisiert Pete Johns eher eine übersichtliche Palette an Apps und bietet in drei- bis fünfminütigen Videos Tipps für Starter, während Doug in seinen über 1000 Videos selten eine App mehrmals behandelt und die Videos von zehn Minuten bis zu einer Stunde lang sind. Beide erhalten für ihre Videos viele „Views“, Kommentare und Likes.

Anhand dieser Beispiele wird schon einiges deutlich: Erklärvideos…

  • haben häufig eine klare Struktur/einen nachvollziehbaren Aufbau,
  • sind eingebettet in ein großes Netzwerk.

Erfolgreiche Produzent*innen…

  • beteiligen sich an der Diskussion und nehmen aktuelle Themen auf
  • rufen zum Aktivwerden auf
  • beschränken sich nicht allein auf Apps sondern behandeln auch andere Instrumente und Themen
  • veröffentlichen viele verschiedene Formate: Konzert-, Demo-, Tutorial-Videos etc.

Deutlich wird daran, dass die Produktion von Tutorial-Videos in erster Linie von der ausgewählten Zielgruppe abhängt. Interessanter Weise stehen in vielen instrumentalpädagogischen Videos für Gitarre oder Violine Musikstücke im Fokus, während appmusikalische Videos häufig technische Möglichkeiten oder Workflows behandeln.

Es gibt aber auch für Musikapps Fallbeispiele, die die Reproduktion von Musik fokussieren, wie der Kanal „iSongs“ zeigt, der eine große Anzahl an Views und Abonnenten vorweisen kann.

5. Fallbeispiele

Im Rahmen pädagogischer Settings können Erklärvideos besonders zwei zentrale Funktionen erfüllen: Sie können als Bildungsmaterial (indem ein Pädagoge eine Problemlösung vorstellt) dienen oder als Lernmethode (indem Kinder selbst ein Video produzieren). Erklärvideos als Bildungsmaterial können Kindern und Jugendlichen dazu dienen, sich Lösungswege selbstständig anzueignen – im Unterricht und Zuhause. Um sie als selbstverständliche Lernmittel zu etablieren, sollten selbstproduzierte Videos regelmäßig in die Bildungsveranstaltungen integriert werden und auch „fremde“ Tutorials mit einbezogen und disktiert werden, um der Vielfalt dieser Form der Wissensaneignung gerecht zu werden.

Häufig zeigt sich: Viele Kinder zeigen gern, was sie können. Sie sind als YouTube-Nutzende Erklär-Videos gewohnt und kennen schon einige Merkmale dieser Praxis. Gerade für Jüngere sind Gleichaltrige sicher authentischere Ideengeber. Vielfach handelt es sich bei Eigenproduktionen um die Demonstration von technischen Funktionen im Stile eines Lehrfilms. Um darüber hinaus auch musikalisch-ästhetische und künstlerisch-gestalterische Aspekte zu integrieren, könnte damit experimentiert werden, Statements zu ihren künstlerischen Entscheidungen sowie Anregungen zum Aktiv-Werden in die Beiträge zu integrieren (Beispiel). Inspirierend wären somit anschauliche Beispiele, wie von den Kindern musikalische Ideen realisiert wurden (also konkret bestimmte Vorstellungen umgesetzt werden können). Im Folgenden will ich einige deutschsprachige Fallbeispiele aus dem musikpädagogischen Bereich präsentieren, um einen Überblick über verschiedene Ansätze und Akteure zu liefern:

Touching Music – Sound macht Schule

Unter dem Motto „Sound macht Schule“ im Projekt „Touching Music“ (gefördert vom Berliner Projektfonds für Kulturelle Bildung) wurde 2017 mit Grundschüler*innen eine Reihe von Erklärvideos für Kinder produziert. Unter der Leitung von Stefanie Hartwig sind in den letzten zwei Jahren acht Videos zu musikalischen Grundbegriffen und etwa 30 Appvorstellungen entstanden, die von den Schüler*innen eingesprochen und in kurzen Sequenzen vorgestellt werden. Mehr Videos finden sich hier…

  • In einem Tutorial-Video wird sogar gezeigt, wie solche Tutorial-Videos produziert werden können: Tutorials mit Adobe Spark
  • Die allermeisten dieser Videos lassen sich den Performanzvideos zugeordnen, einige können als Lehrfilm klassifiziert werden. Auch finden sich vereinzelt Videos darunter, die sich mit musikpraktischen Themen auseinandersetzen, etwas wie man einen bestimmten Song covern oder eine interessante Basslinie entwickeln kann.
  • Ein offen-kommunikativer, partizipativer Charakter zur Entwicklung von Austausch und Gemeinschaft findet sich hier bei diesem Angebot eher nicht.

tAPPerklärt – Musikapps für Bildungsangebote

In der Serie »tAPPerklärt« wurden im Rahmen des »Zertifikatskurs tAPP – Musik mit Apps in der Kulturellen Bildung«, ein Weiterbildungsangebot der Bundesakademie Wolfenbüttel und der Universität der Künste Berlin, von den Kursteilnehmenden auf Grundlage ihrer Praxiserfahrung Erklärvideos zu Musikapps produziert und in einem Blogbeitrag unter pädagogischen Gesichtspunkten diskutiert. Mehr Videos unter…

  • Die meisten dieser Videos richten sich eher an Musikpädagog*innen zur Inspiration zur Entwicklung von eigenen Bildungsangeboten. In den Blogbeiträgen werden Ziele und auch Erfahrungen dargestellt.
  • Als Hilfestellung für die Produktion der Videos wurde eine Guideline zur Videoproduktion entwickelt.

Hausaufgabenvideos – Musikapps im Instrumentalunterricht

Bei der Regionalkonferenz in Renningen (2019) erhielten die am Workshop teilnehmenden Musikschullehrkräfte die Aufgabe, sich näher mit einer kleinen Auswahl an Musikapps zu beschäftigen und für eine App eine Methode für den Vokal- und Instrumentalunterricht zu entwickeln. Im zweiten Schritt wurden dann kurze Videos aufgenommen, in denen die Übungsaufgabe sowie Hinweise zum Üben geschildert wurden. Die Ergebnisse bieten ein breites Repertoire an methodischen Ansätzen zur Inspiration. Mehr dazu…

  • Diese Videos richten sich an einzelne Schüler*innen zum Üben zu Hause. Jedoch sollten die Musikapps selbstverständlich auch im Unterricht integriert und diese Übungsmöglichkeiten gelernt werden.
  • Die bei der Regionalkonferenz von den Musikschullehrkräften kollaborativ entwickelte Sammlung bietet darüber hinaus einen vielfältigen Fundus an konkreten Anregungen für den Unterricht von interessierten Lehrkräften oder sogar das autodidaktische Üben von Lerninteressierten.

app2music_DE Tutorials (erste Version) – Anregungen zum gemeinsamen Musikmachen

Das Projekt app2music_DE (im Programm „Kultur macht stark“) verfolgt das Ziel, Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Milieus zu erreichen und ihnen die Teilnahme an musikalischen Bildungsangeboten zu ermöglichen. Im Rahmen dessen werden deutschlandweit regelmäßige AGs im Nachmittagsbereich sowie Workshops und Jamsessions von professionellen Musiker*innen angeboten, in denen mit Apps Musik gemacht wird. Dieses Angebot soll nun durch ein partizipatives Angebot von Tutorial-Videos ergänzt werden, das auch als Bildungsmaterial in die Bildungsangebote integriert werden kann. Darüber hinaus sind die Videos aber auch frei auf YouTube verfügbar und finden sich auf dem app2music-Blog noch zusätzliches Material. Musikpädagog*innen sind damit herzlich eingeladen die Videos in ihre Bildungsveranstaltungen außerhalb des Projektes zu integrieren. Die Hoffnung besteht, dass das Angebot auch von Kindern und Jugendlichen informell genutzt wird sich möglichst viel inspiriert werden und sich beteiligen. Mehr dazu…

  • Die ersten fünf Tutorial-Videos sind Versuche mit recht hohem Produktionsaufwand. In Zukunft soll jedoch noch stärker das Ziel verfolgt werden, zum Thema „Musikmachen mit Apps“ eine offene partizipative Plattform zu schaffen, um besonders auf lokaler Ebene Kinder und Jugendliche sowie aber auch Musiker*innen als Produzent*innen und aktive Rezipient*innen zu erreichen bzw. zu integrieren.

6. Fazit und Ausblick 

Wie in diesem Beitrag ersichtlich wird, haben YouTube-Tutorialvideos sicher ein hohes Potenzial für das Musiklernen, jedoch ist die Produktion und die Integration in pädagogische Kontexte Neuland. So interessant einige der Beispiele sind, so zeigen sich bei differenzierter Betrachtung immer auch Hürden.

YouTube-Videos produzieren erfordert Übung: So ist bei einigen der Ton aus technischen Gründen wenig inspirierend oder die Sprache schwer verständlich, bei anderen wird schon das Problem oder die Frage, die im Video behandelt werden soll, nicht richtig deutlich oder die Erklärstruktur ist etwas verwirrend. Mit etwas konzeptioneller Vorbereitung lassen sich Eigenproduktionen aber auch für weniger technisch Begabte schaffen, sodass das kreative Inszenieren und Präsentieren von neuen Erkenntnissen und Kreationen Spaß macht.

YouTube-Videos brauchen eine Community: Bisher gibt es kaum Erfahrungen, wie solche Videos in den Unterricht oder im Nachmittagsbereich einbezogen werden können. Besonders im Bereich offener Angebote der Kulturellen Bildung sind im deutschsprachigen, pädagogischen Bereich wenig Ansätze dokumentiert. Eine Etablierung setzt eine aktive und kenntnisreiche Integration durch die Lehrkräfte voraus.

YouTube-Videos zu finden ist nicht leicht: Immer, wenn man etwas Bestimmtes braucht, ist es nicht zur Hand – das kann sich auch im Internet fortsetzen. Grundlage sind nicht allein Techniken der Organisation von interessanten Suchergebnissen sondern grundsätzlich die Fähigkeit zur „pädagogischen Kuration“; also Sichtung, Auswahl und Filterung nach pädagogischen oder didaktischen Qualitätsgesichtspunkten (vgl. Jörissen, in RfKB 2019:45). Hierbei erscheinen kollaborativ geführte Listen im Netz, die mehrere Musikpädagog*innen gemeinsam pflegen, vielversprechend.

Nicht zu vergessen sind verschiedene Herausforderungen, die es in der Praxis zu meistern gilt:

  • Videotutorials sind in der Regel lang. Wie sollen geeignete Zeiträume für das selbstorganisierte Aneignen durch das Anschauen von Tutorials geschaffen werden? Oder müssen neue Videoformate gefunden werden?
  • Viele Schulen oder Sozialeinrichtungen, an denen offene Bildungsangebote integriert werden, haben kein oder ein nur mangelhaft funktionierendes WLAN.
  • Einige Kinder haben für ihre Smartphone-Nutzung strikte zeitliche Kontingente und gibt es Eltern, die den YouTube-Konsum kontrollieren wollen. Wie können solche Maßnahmen berücksichtigt werden?
  • Einigen Kindern fällt es schwer beim Thema zu bleiben, sie verfallen dem verlockenden Unterhaltungsangebot und vergessen den eigentlichen Anlass YouTube zur Klärung eines Problems zu verwenden. Wie gelingt es, den Fokus zu behalten?

Dass Erklärvideos grundsätzlich interessant für die Musikvermittlung und das Lernen sein können, ist eine Annahme, die sich bis in die Anfänge des Mediums Video zurückverfolgen lässt. Ziel ist es, in Bildungsangeboten eine aktive, orientierte, differenzierte und somit auch eine Angebote selektiv beurteilende Haltung zu etablieren – bei Kindern und Jugendlichen sowie bei den Lehrkräften und Eltern. Dabei haben Erklärvideos nicht nur hohes Potenzial für das Musiklernen sondern auch für Vergemeinschaftungsprozesse (also zu einer Gemeinschaft zu werden). Die offenen Fragen zeigen jedoch, dass es noch Erfahrungen und pädagogischer Fantasie bedarf, um Wege zu finden, die Potenziale des modernen Mediums zu nutzen.

Fachtage in Berlin

YouTube-Erklärvideos bieten ein Wissensarchiv zu technischen und ästhetischen Fragen. Darüber hinaus kann mit ihnen eine Plattform geschaffen werden, um mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen, sich auszutauschen und sich inspirieren zu lassen. Nicht zuletzt bieten sie die Chance, Kinder und Jugendliche, die seltener die Möglichkeit haben, eine Bildungsveranstaltung zu besuchen eventuell längerfristig an einem Thema und am gemeinsamen musikalischen Austausch dabei zuhalten.

YouTube-Tutorials als neues Format bei app2music_DE: Sowohl Wissen um das noch junge Instrumentarium Musikapps als auch zu YouTube-Tutorials ist bisher kaum institutionalisiert – das Wissen „steckt“ vielmehr verteilt in vielen unterschiedlichen Köpfen. Der Rahmen der app2music_DE Fachtage 2019 wurde dazu genutzt, das vielfältige vorhandene Wissen von Akteuren, die im pädagogischen Bereich mit digitalen Technologien schon aktiv sind, zusammenzubringen, Erfahrungen zu diskutieren, vorhandene Ansätze weiterzuentwickeln und letztlich gemeinsam neue Wege zu erschließen.

–> Input und Ergebnisse der Tutorial-Werkstatt

Dazu wurden bei den Fachtagen nicht nur eine Anzahl von kurzen Clips erstellt, um neue Produktionserfahrungen zu sammeln und um ein Grundstock an deutschsprachigen Videos zu schaffen. Es galt darüber hinaus auch Ansätze zu finden, wie solche Videos in Musikmach- bzw. Musizier-Angebote mit Apps integriert und mit den Kids gemeinsam entwickelt werden können.

 

— Literatur:

 


3 Antworten zu “Tutorialvideos zum Musikmachen mit Apps”

  1. Martin Neuhold sagt:

    Sehr guter Artikel…spannende Fragestellungen.
    Mir kommt noch die Frage: Kann man mit solchen Tutorials alle Altersgruppen erreichen? Wie müssen sie beschaffen sein, um eine möglichst breite Zielgruppe zu erreichen (wenn man das will)?…ich freu mich auf den Austausch bei den Fachtagen.

    • Lieber Martin, das sind wirklich spannende Fragen. Und ich denke, sie sind nicht leicht zu beantworten, da sich ja weder musikalisches Wissen noch die Fertigkeiten im Musikmachen mit einem Instrument (Violine, Drums und Musikapps) auf ein Alter festlegen lassen. Antworten hängen mit Wissen zu altersspezifischen Musik- und Medienerfahrungen (dazu gibt es ja recht schon recht viel Literatur) und aktuellen Themen zusammenhängen. Das kann ja mit den betreffenden Kindern entschieden werden.
      Bei der Frage nach Zielgruppen möchte ich mal die Frage umgekehrt formulieren: Wie können die Angebote die Fragen der Kinder & Jugendlichen einbeziehen (und sie zum experimentieren anregen)? Ich finde, die Möglichkeit zur Beteiligung ist eine spannende Perspektive. Wie können Tutorialvideos also viel mehr als kommunikatives Interaktionsangebot gestaltet sein.
      –> Welche Interaktionsmöglichkeiten finden YouTube-Nutzer*innen? Was nehmen Zuschauer als Anlass wahr, sich kommunikativ zu beteiligen?

  2. Auch eine interessante Form für ein Erklärvideo: 5 ways to use Eventide iOS plugins for ambient jams
    https://www.youtube.com/watch?v=TAbyz00DKAk

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