Musik mit Apps – Start des Zertifikatskurses tAPP

Marc Godau | 5. August 2015

Seit August 2014, nunmehr einem Jahr, beschäftigen wir uns als Mitarbeiter_innen der Forschungsstelle Appmusik (FAM) mit der Entwicklung eines Zertifikatskurses im Projekt TOUCH:MUSIC, ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Verbundprojekt der Bundesakademie Wolfenbüttel und des Berlin Career College an der Universität der Künste Berlin.

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Ergebnis dieser Arbeit ist die Weiterbildung »tAPP – Musik mit Apps in der Kulturellen Bildung«, die am 23. August 2015 in den Pilotdurchgang startet. Von August 2015 bis Januar 2016 werden dann 20 Musiker_innen das Thema Appmusik und musikalische Vermittlungsarbeit in der Kulturellen Bildung aus verschiedenen Perspektiven durchdringen und in eigenen Projekten erproben.

Dieser Beitrag soll einen kurzen Einblick in den Ablauf und die Besonderheiten der Weiterbildung geben.

Die Rolle der Mitarbeiter_innen der FAM

Die wissenschaftliche Fundierung und inhaltliche Aufarbeitung des Curriculums des Zertifikatskurses liegt im Zuständigkeitsbereich der Forschungsstelle Appmusik. Bei der Erprobung von tAPP übernehmen wir zwei weitere Rollen: Erstens begleiten und evaluieren wir den Zertifikatskurs. Und zweitens sind wir im Dozent_innen-Team und bearbeiten mit den Teilnehmer_innen in den Sessions musikpädagogische Fragestellungen zum Thema Appmusik (dazu mehr weiter unten).

Ziele des Pilotdurchgangs

Der erste Durchgang wird von drei Zielen umrahmt. Das erste Ziel ist die praktische Erprobung der inhaltlichen und methodischen Konzeption der Weiterbildung. Dazu zählt neben der Akquise von Teilnehmer_innen und Dozent_innen die Durchführung und Reflexion der Veranstaltungen in den Präsenzphasen sowie die Organisation der Selbststudiumsphasen. Im Kontext der Weiterentwicklung der Weiterbildung im Hinblick auf Inhalte, Methoden und Didaktik werden seitens der Teilnehmenden aufkommender relevanter Themenbereiche zweitens bedarfsanalytisch zusammengetragen. Und schließlich soll das derzeitige Curriculum bereits im Pilotdurchgang zu einem Open Curriculum ausgebaut werden.

Open Curriculum

Für die die Etablierung eines Open Curriculums von tAPP bedeutet das:

Die Dozierenden stimmen sich (1) mit Unterstützung des TOUCH:MUSIC-Teams untereinander über Inhalte und Methoden der Kursgestaltung ab und veröffentlichen ihre Ergebnisse. Das Curriculum ist (2) im Internet offen zugänglich und kommentierbar. Und Anregungen und Bedürfnisse der teilnehmenden Musiker_innen fließen (3) schneller in das Curriculum und die Kursgestaltung ein.

Demnächst wird die entsprechende Verlinkung auf dieser Internetseite bekannt gegeben.

Ablauf der Weiterbildung

Die Weiterbildung tAPP umfasst einen Zeitraum von fünf Monaten mit vier Präsenzphasen:

  1. Phase 23. – 27. Aug 2015
  2. Phase 13. – 17. Sep 2015
  3. Phase 22. – 26. Nov 2015
  4. Phase 23. – 27. Jan 2016

Die ersten drei Präsenzphasen finden in den Räumen der Bundesakademie Wolfenbüttel und die letzte findet in der Universität der Künste Berlin statt.

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Das Gästehaus der Bundesakademie, Schünemanns Mühle / Lageplan

Während der Präsenzphasen nehmen die Teilnehmenden an Veranstaltungen zu den verschiedenen inhaltlichen Themenbereichen Musiklernen, Medienlernen, Kulturelle Bildung als pädagogische Praxis und Evaluationspraxis teil. In fünf täglichen Sessions à 90min diskutieren, entwickeln und erproben die Teilnehmer_innen in 5er-Gruppen Konzepte des musikpädagogischen Arbeitens mit Apps in Angeboten der Kulturellen Bildung. Die vier übergeordneten Themenbereiche sind Musiklernen, Medienlernen, Kulturelle Bildung als pädagogische Praxis und Evaluationspraxis.

In der Zeit zwischen den Präsenzphasen bearbeiten die teilnehmenden Musiker_innen Aufgabenstellungen u.a. in Form reflektierter Praxiserprobungen. Ziel ist es in diesen sogenannten Selbststudiumsphasen insbesonders, selbst entwickelte Projekte durchzuführen und zu reflektieren.

Das Dozent_innen-Team

Begleitet wird die Weiterbildung durch ein Team an Dozent_innen. Sie bringen ihre Expertise aus verschieden unmittelbaren oder angrenzenden Disziplinen für die musikalische Vermittlungsarbeit in der Kulturellen Bildung mit ein. Im ersten Durchgang wird die Weiterbildung unterstützt durch die Dozentur von:

  • Prof. Dr. Jens Knigge (Professor der Musikpädagogik),
  • Gabriel Gatzsche (Mitentwickler der App Soundprism),
  • Stefan Gisler (Appmusiker mit langjähriger Expertise),
  • Klaus Kauker (YouTube-Experte),
  • Daniela Bartels (Expertin für die Philosophy of Music Education),
  • Tamara Bauer (Expertin für Community Music und Medien),
  • Judith Müller (Musikpädagogin in der Sozialen Arbeit),
  • Nadin Schmolke (Musikvermittlung & Kulturelle Bildung),
  • Markus Sommerer (Musikheilpädagoge mit Apps),
  • Daniel Seitz (Medienpädagoge),
  • Matthias Krebs (Musikpädagoge und Appmusiker) und
  • Marc Godau (Musikpädagoge und Appmusiker)

Die Teilnehmer_innen

Die Teilnehmer_innen des Kurses sind 20 professionelle Musiker_innen ohne fachpraktische musikpädagogische Ausbildung, die aus zahlreichen Bewerbungen ausgewählt wurden. Die Spanne der Musiker_innen reicht dabei vom Kirchenmusiker, über die klassisch ausgebildete Opernsängerin bis hin zu Rock-Pop-Musikern sowie Klang-, Medienkünstler_innen, einer Musik-Kabarettistin und Appmusikern.

tAPP im Internet

Ein weiteres Ergebnis der Arbeit ist ebenso die Entwicklung eines Logos sowie einer begleitenden Internetseite der Weiterbildung unter http://musik-mit-apps.de. Die Internetseite dient einerseits der Organisation (Bewerbungen, Bekanntgabe von Rahmendaten und Abläufen, Vorstellung der Doziernden) und andererseits als Plattform der Dokumentation von Ergebnissen. So werden beispielsweise die durchgeführten Praxisprojekte der Teilnehmer_innen darauf vorgestellt.

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Nun kann es beginnen

Wir freuen uns sehr über die zahlreichen Anmeldungen und wünschen den teilnehmenden Musiker_innen, Dozent_innen und auch uns eine spannende und erkenntnisreiche Weiterbildung. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, das Geschehen auf der tAPP-Seite mitzuverfolgen, zu kommentieren und vielleicht selbst eines Tages als Teilnehmer_in, Dozent_in oder Partner bei der Curriculumsentwicklung mitzumachen.


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