Appmusik und Pädagogik? – ein Workshop an der Potsdamer Hoffbauer Berufsakademie
Musikpädgogikstudent_innen erproben die Möglichkeiten pädagogischer Praxis mit Musikapps.
Im Rahmen einer Projektwoche im März 2014 fand an der Potsdamer Hoffbauer Berufsakademie ein Workshop mit dem Titel Appmusik und Pädagogik? statt. Die Teilnehmenden waren Bachelor-Student_innen verschiedener Jahrgänge.
Während der drei Tage wurden verschiedene Apps genutzt um Musik nachzuspielen, zu komponiert und zu improvisiert sowie kritisch in Bezug zur je eigenen musikpädagogischen Praxis der Teilnehmenden zu reflektieren. Darunter waren u.a. folgende Fragen: Wie verändert sich das Musikmachen durch mobile Digitalgeräte? Wie plant man musikbezogene Angebote, die auf die Spezifika mobiler Digitalgeräte und die Nutzungsmöglichkeiten eingehen? Welche Ansprüche stellt das daran angelehnte Musizieren mit Gruppen? Ergebnisse aus diesem Workshop wurden von den Studierenden in einem Projekt-Blog in Form von Artikeln festgehalten -> Bloglink.
Mit dem iPad rocken!
Inhalt der ersten beiden Tage war es, in Gruppen einen Song auf mit Hilfe von Apps zu musizieren sowie eigene Stücke zu komponieren und arrangieren. Erste Aufgabe war es den Song »Madness« von Muse aural, durch heraushören und mitspielen zu der Aufnahme zu erarbeiten. Danach komponierten die Studierenden aufgeteilt in zwei Gruppen ein eigenes Musikstück, dass dann jeweils den anderen vermittelt wurde. Interessante Ergebnisse brachte auch die die Aufgabe, mit der App Rockmate einen selbst gewählten Song nachzuspielen. Wie das Video zeigt, lag hierbei die Besonderheit darin, dass mit dieser App auf einem Tablet bis zu vier Spieler_innen zusammen spielen konnten.
Musikpädagogikstudent_innen musizieren gemeinsam auf der App Rockmate.
Die Studierenden spielen ihre Eigenkompositionen.
Im Anschluss an jede dieser drei Erarbeitungsphasen reflektierten wir einerseits den Lernprozess in der Gruppe und diskutierten anderseits Möglichkeiten der Integration von Tablets und Smartphones in den musikpädagogischen Alltag.
“Happy” musiziert mit Apps in der Schule
Anknüpfend an die beiden ersten Tage, in denen besonders das Ausprobieren und die Reflexion des Appmusizierens im Vordergrund stand, bot der dritte Tag die Gelegenheit, das Gelernte in einer Schule zu erproben. Wie jeden Mittwoch fand am Ehlers Gymnasium in Berlin Steglitz im Rahmen des app2music-Projekts eine Appmusik-AG statt.

Eine Studentin erklärt einer AG-Schülerin, wie mit der App SoundPrism der Song „Happy“ gespielt wird.
Nach einer Präsentation ihrer Ergebnisse der ersten zwei Tage in einem Mini-Konzert in der Schul-Caféteria am Mittag erarbeiteten die Studierenden am Nachmittag mit den Schüler_innen der Appmusik-AG den Song »Happy« (Pharrell Williams). Einen tieferen Einblich liefert dieser Blogartikel. Das kurze Video zeigt einige Szenen der Songerarbeitung.
Schüler_innen der Appmusik-AG und Hofbauer-Studierende erarbeiten den Song »Happy«.
Musikapps sind durchaus nützlich
Insgesamt war der Workshop ein Erfolg, da neben den positiven Rückmeldungen der Schüler_innen und Lehrer_innen vor allem die Potsdamer Student_innen offen und reflektierend mit der Thematik umgingen. Gerade diejenigen, die anfangs skeptisch waren, suchten und fanden in der musikalischen Arbeit und den anschließenden Gesprächen Möglichkeiten einer nutzbaren Einbindung in die eigene musikalische oder pädagogische Praxis.
Sehr zu empfehlen sind die Artikel auf dem begleitenden Blog, in denen die Studierenden ihre unterschiedlichen Erfahrungen und Antworten auf die oben genannten Fragen zusammentrugen -> Bloglink.

ist Musiker, Musikpädagoge sowie Workshopleiter in der Populären Musik und Appmusik. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Künste Berlin sowie an der Universität Erfurt. Er forscht und publiziert in den Bereichen Hochschulentwicklung, pädagogische Fort- und Weiterbildung, technologievermitteltes Musiklernen, kollektive Lernprozesse beim Musizieren in Schule und Hochschule sowie Lehrer_innenprofessionalisierung. In seiner Dissertation – einer systemisch-konstruktivistischen Grounded Theory Studie – untersuchte er selbstständige Lernprozesse von Schüler_innengruppen beim Musizieren von Popmusik.
Kommentar verfassen